Stonehenge
Irgendwann um das Jahr 2008 haben wir Stonehenge besucht. Schönes Wetter, keine Wolken und die riesigen 50 Tonnen schweren Blöcke,
die da seit tausenden Jahren liegen. Und mein Vater hatte seine silberne Spieglereflexkamera dabei.
Irgendwann frägt er mich, ob ich ein Bild von ihm, meiner Mutter und den Steinen machen kann.
Einfache Aufgabe: Eltern und Steine so anordnen, dass beides innerhalb vom Bild ist – und abdrücken. Dachte ich.
Ich musste etwas rumprobieren, bis in meinem Kinderkopf ankam, dass ich nicht nur Eltern und Steine, sondern auch mich
selbst anordnen muss. Ich erinnere mich, dass ich hin und hergelaufen bin und die ganze Zeit Angst hatte, die teuere Kamera fallen zu lassen.
Aber irgendwann hatte ich's. Meine Eltern links im Bild und daneben Stonehenge.
Das war mein erster Berührungspunkt – nicht mit Kameras – sondern mit Bildgestaltung. "Warum sieht das besser aus, wenn ich das so mache?"
Und es ist der Grund, warum ich glaube, dass wir alle mehr fotografieren sollten. Nicht mal zwingend, um schöne Fotos zu schießen,
sondern um hin und wieder der eigenen Wahrnehmung ein bisschen auf den Zahn zu fühlen: Um zu sehen, wie man eigentlich sieht.